Die Ertragszahlensaison geht dem Ende zu. Trotzdem gibt es diese Woche genügend wichtige Wirtschaftsveröffentlichungen, wie z.B. Inflationszahlen und BIP-Zahlen für das 4. Quartal. Zudem werden sich die Märkte erneut auf die USA und die Notenbankchefin Janet Yellen fokussieren.
Yellen
Die Fed-Vorsitzende Yellen steht im Mittelpunkt, da sie am Mittwoch mit der zweitägigen Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats beginnt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie sich einigen schweren Fragen stellen muss, insbesondere von einigen zinsbullischen Republikanern, in Bezug auf das Timing und die Geschwindigkeit von Zinserhöhungen in diesem Jahr. Viele denken die Fed sollte die Zinsen schneller anheben als sie es eigentlich tut. Sogar Frau Yellen hat davor gewarnt, dass es möglicherweise eine „böse Überraschung“ geben könnte, wenn sie zu lange auf eine Zinserhöhung warten würde. Obwohl er bei der Anhörung nicht anwesend sein wird, ist Präsident Trump ein Kritiker Yellens. Aus diesem Grund können wir wahrscheinlich einige Kommentare von ihm bezüglich der Geldpolitik der Fed erwarten.
Nach einem gemäßigtem Fed Treffen im Januar, wo darauf aufmerksam gemacht wurde, dass die Zinsen nicht vor dem Sommer angehoben werden, sind die Chancen für eine Zinsanhebung im Frühling angestiegen, nachdem der Präsident der Notenbank von Philadelphia Patrick Harker sagte, dass er eine Zinsanhebung im März unterstützen würde.
Inflation
Am Dienstag werden die Inflationszahlen aus Großbritannien genauestens beobachtet, um zu sehen, ob es eine zunehmende Preissteigerung gibt, die die Bank von England (BoE) dazu zwingen könnte, die Zinsraten anzuheben.
Beim letzten Treffen der BoE wurde eine stark ansteigende Inflation prognostiziert. Die Bank scheint für die nächste Zeit jedoch mit der derzeitigen Situation zufrieden zu sein. Mark Carney warnte davor, dass die Toleranz bezogen auf eine über dem Plan liegende Inflation begrenzt sei. Da jedoch der nächste Zinsschritt in beide Richtungen gehen könnte, gibt es wesentliche Hürden für die Bank in nächster Zeit eine Zinserhöhung vorzunehmen.
BIP
Sonntagnacht, während die Forex-Märkte öffnen, veröffentlicht Japan seine vorläufigen Zahlen zum BIP für das vierte Quartal. Es wird erwartet, dass die Zahlen der drittgrößten Volkswirtschaft eine Art Erholung aufweisen können. Es sollte jedoch mit keinem Feuerwerk gerechnet werden.
Am Dienstag gibt es dann die Flash-BIP Zahlen für das 4. Quartal aus der Eurozone. Wir sehen erneut zaghafte Anzeichen für eine Erholung des Wachstums und der Inflation. Der Arbeitsmarkt erholt sich ebenfalls, da sich die Effekte des Programms der quantitativen Lockerung der Europäischen Zentralbank auswirken. Erneut gute Zahlen könnten die EZB ein bisschen mehr unter Druck setzen, eher früher als später über das Auslaufen nachzudenken.
Wirtschaftskalender
(Alle Uhrzeiten entsprechen der MEZ)
Montag, 13. Februar
00:50 – Vorläufige BIP-Zahlen für das 4. Quartal 2016 aus Japan
Vorläufig – Monatsbericht der deutschen Bundesbank
Dienstag, 14. Februar
02:30 – VPI und EPI (Inflation) aus China
08:00 – Vorläufige BIP-Zahlen für das 4. Quartal 2016 und finale VPI-Zahlen (Inflation) aus Deutschland
08:45 – Finale VPI-Zahlen (Inflation) aus Frankreich
09:15 – VPI und EPI (Inflation) aus der Schweiz
10:00 – Vorläufige BIP-Zahlen für das 4. Quartal 2016 aus Italien
10:30 – VPI, EPI, EHPI und HPI aus Großbritannien
11:00 – Flash BIP-Zahlen für das 4. Quartal 2016 und Industrieproduktionszahlen aus den USA
11:00 – ZEW-Konjunkturerwartungen aus Deutschland
14:30 – EPI (Inflation) aus den USA
16:00 – Anhörung der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des Senats
Mittwoch, 15. Februar
10:30 – Arbeitslosenquote und Durchschnittseinkommen aus Großbritannien
14:30 – VPI (Inflation), Einzelhandelsumsätze und Empire State Manufacturing Index aus den USA
16:00 - Anhörung der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des Senats
16:30 – Rohöllagerbestände aus den USA
Donnerstag, 16. Februar
01:30 – Arbeitslosenquote aus Australien
13:30 – Bericht zur geldpolitischen Sitzung der EZB
14:30 – Philly Fed Manufacturing Index, Baugenehmigungen, Baubeginne, wöchentliche Arbeitslosenanträge
Freitag, 17. Februar
10:30 – Einzelhandelsumsätze aus Großbritannien
Ertragszahlenkalender
Montag, 13. Februar
Reckitt Benckiser (RB) – Jahr/2016, erwarteter Gewinn pro Aktie 2,943
Dienstag, 14. Februar
American International Group (AIG) – 4. Quartal/2016, erwarteter Gewinn pro Aktie 0,540
Rolls-Royce (RR) – Jahr/2016, erwarteter Gewinn pro Aktie 0,241
TUI Travel (TT) – 1. Quartal/2017
Mittwoch, 15. Februar
Cisco (CSCO) – 2. Quartal/2017, erwarteter Gewinn pro Aktie 0,561
PepsiCo (PEP) – 4. Quartal/2016, erwarteter Gewinn pro Aktie 1,156
Donnerstag, 16. Februar
Shire (SHP) – Jahr/2016, erwarteter Gewinn pro Aktie 4,319
Freitag, 17. Februar
Allianz (ALV) – Jahr/2016, erwarteter Gewinn pro Aktie 14,629
Quellen: Bloomberg